Dykes erste Prüfung, ein Start mit Hindernissen! Im Januar 2005: Nun ist Dyke schon 1 1/2 Jahre alt und hat immer noch keine Prüfung absolviert. Im letzten Herbst hat er doch schon alle Aufgaben der Jugendprüfung prima gearbeitet, aber Frauchen hatte einfach keine Zeit, an einer Prüfung teilzunehmen. Na gut, dann verschieben wir die Prüfung eben aufs Frühjahr. Großartigerweise wollte Sybille
Wasmuth sowieso eine JP/R ausrichten, um ein Revier zu nutzen, das ihr der
dortige Jagdpächter für eine Prüfung anempfohlen hatte. Sybille wollte auch
einen Vorbereitungskurs durchführen
und meldete sich schon um die Weihnachtszeit herum. 6 Interessenten waren bereits
gefunden, darunter 3 Hunde aus unserem D-Wurf: Familie Zinke mit Dumble, Katrin
Napetschnig mit Davina und ich mit Dyke. Wie vorhersehbar, gestaltete sich
die Auswahl eines geeigneten Termins schwierig: Schnee und Eis verhinderten
ein Training an den ersten vorgesehenen Wochenenden, die anderen waren schon
alle ausgebucht. Also vereinbarte man Treffen während der Woche. Beim
ersten Training lag noch immer Schnee und die Hunde hatten allesamt riesige
Schwierigkeiten bei der Schleppenarbeit. Außerdem war der Walk-up geradezu
eine Katastrophe: Kaum ein Hund apportierte in Gegenwart der anderen anstandslos – auch
Dyke nicht, der doch im Herbst jedes Stück Wild freudig und zuverlässig
in die Hand gebracht hatte! Diesmal spielte er und rupfte die Ente, dass es
ein Graus war. Einzig Connor von Andreas kam schnell und freudig angerannt,
allerdings hatte er bis zu diesem Zeitpunkt bereits die ganze Umgebung durch
sein Gekreisch aufmerksam gemacht – also auch nicht ideal.
Edmund Sagawe als Prüfungsleiter richtete zusammen mit den JGHV-Richtern Herrn Löw und Arthur Grölz. Zur Begrüßung wurden wir alle dahingehend beruhigt, dass es bei dieser Anlagenprüfung nicht in erster Linie auf die Leistung der Hunde ankommt, sondern auf die Sichtbarmachung ihrer Anlagen. Es sei auch zulässig, mit dem Hund zu sprechen, ihn aufzumuntern und ihm überhaupt zu helfen. Nach dieser freundlichen Einstimmung ging es los zur Verlorensuche. Wie immer hatte ich die letzte Startnummer gezogen; aber da die Hündin von Hans-Josef Thilmont seit ein paar Tagen heiß war, musste sie als letzte starten sollte. Wir hatten die Nr. 5. Unser Suchengebiet war zur Hälfte sehr eben und mit wenig Unterwuchs, in der anderen Hälfte gab es eine Menge Dornengestrüpp. Dyke machte sich für seine Verhältnisse freudig an die Arbeit, fand bald links eine Ente, dann rechts hinter den Dornenbüschen ein Kaninchen. Dann fing er an, etwas weiter entfernt zu suchen und nahm bereits verdächtig die Nase hoch. Es war offensichtlich, dass er überlegte, ob er an dieser günstigen Stelle nicht doch mal nach den Rehen schauen sollte! Insofern ließ sein Interesse an dem toten Kleingetier etwas nach. Ich musste ihn dreimal zurückpfeifen – zum Glück kam er jedes Mal. Auf dem Rückweg fand er die 2. Ente und nachdem er auch rechts noch mal die Fernwechsel begutachtet hatte, brachte er auch das zweite Kaninchen – mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich ihn wieder an der Leine hatte! Alle 6 Teilnehmer bestanden diese Aufgabe, wobei die Punktebewertung von 8 bis 11 reichte. Dumble und Dyke erhielten je eine 9. Nach einem Zwischenstopp zur Überprüfung der Schussfestigkeit wurden als nächste Aufgabe die Schleppen gearbeitet. Es ging ein sehr starker, z. T. böiger Wind, der diese Arbeit erheblich erschwerte. Hund Nr. 1, der Labrador von Dr. Wachsmuth, der bei der Verlorensuche eine 11 erreicht hatte, machte aus der Schleppenarbeit eine riesige Frei-Verlorensuche, was nicht so gern gesehen wurde. Dumble, der als 2. dran war, arbeitete die Schleppe wie an der Schnur gezogen, völlig exakt und auf Anhieb. Er nahm das Kaninchen unverzüglich auf und brachte es bis in die Hand – super, 10 Punkte!Dyke wurde mit halbem Seitenwind angesetzt und fing deshalb ziemlich neben der Schleppspur an. Er bögelte sich aber nach kurzer Strecke ein und arbeitete dann gut. Das Ende der Schleppe lag hinter einer langgezogenen Kuppe. Auf der Kuppe verlor Dyke die Schleppspur – wahrscheinlich war die Witterung durch den starken Wind abgerissen. Dyke fand den Schleppenzieher und suchte dann von dort aus rückwärts. Beim zweiten Versuch fand er das Kaninchen und brachte es auch anstandslos. Er bekam auch hier 9 Punkte. Da im Revier kein geeignetes Gewässer zur Verfügung stand, wurde nach der Schleppenarbeit umgesetzt an einen Teich in Gießen-Kleinlinden, das im Revier eines anderen befreundeten Jagdpächters liegt. Edmund Sagawe hatte das schmale Ende des Teichs ausgesucht, um der Forderung der PO nach „mindestens 10 bis maximal 20 m“ gerecht zu werden. Sybille hatte sich mit den Enten, einem Helfer als Werfer und einer Flinte ans gegenüberliegende Ufer verfügt. Die Ente wurde jeweils so geworfen, dass der Hund zwar den Wurf, nicht aber die Aufschlagstelle im Weidengestrüpp sehen konnte. Dyke machte hier seine Sache prima, war aufmerksam, nahm das Wasser sofort freudig an, suchte im Gestrüpp schnell und zuverlässig und kam mit der gefundenen Ente unverzüglich zurück. Kommentar von Edmund Sagawe: So möchte man die Wasserarbeit sehen! Als letztes Fach stand der Walk-up an, das Angstfach von Andreas mit Connor. Wir standen auf einer großen, eingezäunten Wiese. Schon beim ersten Bei-Fuß-Gehen fing Connor an zu quietschen! Zum Glück waren alle anderen Hunde mäuschenstill und ließen sich von Connors Gejammer kein bisschen beeinträchtigen. Alle Hunde arbeiteten die Markierung einwandfrei und alle außer Connor zeigten sich völlig steady. Edmund Sagawe ließ daher Gnade walten und ließ Connor, der ja den ganzen Tag super freudig gearbeitet hatte, bestehen. Bei der abschließenden Zeugnisvergabe sah man lauter
fröhliche Gesichter – alle
6 Teilnehmer hatten bestanden! Es stellte sich heraus, dass Dyke, der außer
den 9ern bei Verlorensuche und Schleppe jeweils 10 Punkte und im Fach „Führigkeit“ gar
11 Punkte ergattert hatte, die meisten Punkte gesammelt hatte und damit
Suchensieger geworden war. Nach dem holprigen Beginn der Vorbereitungen
für diese Prüfung
war ich überglücklich über dieses schöne Ergebnis!
Teilnehmer und
Richter bei der JP/R in Fellingshausen am 17. 4. 2005.
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