"Berg und Tal 2004" oder:
Balmas allererster Workingtest

 

Nachdem wir im Jahr 2003 bei keinem der im Frühjahr stattfindenden Workingtests einen Platz bekommen hatten und ich Balma im Sommer wegen ihres Wurfs nicht mehr melden konnte, hatten wir dieses Jahr mehr Glück – eine Zusage sowohl bei Berg und Tal als auch bei Wald und Wiese ;-). Da wir beide zusammen ja noch gar keine Erfahrung gesammelt hatten, hatte ich natürlich Anfängerklasse gemeldet. Mit Balmas bestandener BLP, die zum Start in F berechtigt, wurden wir dann in die F-Klasse „zwangsversetzt“ und ich hatte einen ziemlichen Bammel, da ich uns für überfordert hielt. Teilnehmen wollte ich aber auf jeden Fall und so nahm ich mir vor, den Workingtest als Training zu betrachten und nicht traurig zu sein, wenn etwas nicht klappt.

Der Workingtest war sehr gut organisiert, in einem wunderbarem Gelände in der Nähe des Örtchens Dannenberg im Sauerland. Man traf sich im Dorfgemeinschaftshaus, an das sich ein ausreichend großer Parkplatz anschloss. Nach Kontrolle der Papiere erhielt jedes Gespann ein „Survivalpäckchen“, denn aus dem Revier kam man erst nach Abschluss des Tests wieder zurück, da war eine gelegentliche Auffüllung des Zuckerspiegels zwischendurch durchaus sinnvoll.

Die Richter waren freundlich und beruhigend, die zahlreichen Helfer fleißig und umsichtig, die Aufgaben vernünftig und jagdnah und der Ton innerhalb der einzelnen Gruppen nett und kameradschaftlich. Danke an alle, die dieses Großereignis möglich gemacht haben!

Das Rotationsprinzip funktionierte mit Ausnahme der Aufgabe 1 (Anja Möller) sehr gut, nur die arme Anja hatte neben dem Richten alle Hände voll zu tun, ihr Arbeitsgelände frei von durchstreifenden Teilnehmern und Helfern zu halten, die jeweils unversehens dort hineinliefen, ohne es zu bemerken. Auch mir ist das passiert - furchtbar peinlich!

Zwar begann für unsere Gruppe die Arbeit bei Station 4, aber ich beschreibe sie hier in der Reihenfolge 1 bis 6.


Aufgabe 1 (Anja Möller):

Das Gespann war auf einem Weg positioniert und schaute den leicht gebogenen Weg entlang. Rechts des Wegs eine Böschung und darüber eine Wiese. Links des Wegs ein abfallender Hang mit einem ca. 25 m tiefen Gestrüpp vor einer Waldkante. Eine Einzelmarkierung flog mit Schuss in ca. 60 m Entfernung von rechts des Wegs über den Weg in das Gestrüpp hinein. Das Mündungsfeuer war zwar zu sehen, aber nicht der Werfer und der Schütze, da sie hinter der Wegbiegung standen. Der Hund konnte entweder ein Stück auf dem Weg und dann abwärts ins Gestrüpp laufen oder einen Weg nehmen, der nach links unten führte und von dem aus er dann von unten - mit günstigem Wind - ans Dummy gelangen konnte.

Da wir in unserer Gruppe als erste drankamen, hatte wir keine Gelegenheit gehabt, den Fallort des Dummies vorher zu beobachten und leider hatten es weder Balma noch ich vor der Kulisse von hohen Bäumen im Hintergrund fliegen gesehen ;-(. Balma hatte in Richtung des Schusses geschaut und dort einen Spaziergänger beobachtet, so dass sie zunächst nach rechts lief. Sie ließ sich dann aber in das Gelände schicken, wo ich nur den weiten Umkreis wusste, in dem das Dummy liegen sollte. Zum Glück war der Wind gut und sie fand es recht bald. Nicht markiert - schade! Die meisten Hunde lösten diese Aufgabe hervorragend, einer sprang ein, zwei liefen - wie Balma - nach rechts auf die Wiese, vielleicht in der Annahme, einer der Erdhaufen sei ein Dummy. Einer davon ließ sich nicht mehr ins Suchengebiet schicken - leider Null.


Aufgabe 2 (Ronald Pfaff):

Auf einer großen, abschüssigen Wiese, die nach unten durch Wald begrenzt war, wurde ein Walk-up mit zwei Gespannen veranstaltet. Der Richter ging in der Mitte, die Werfer rechts etwas oberhalb der Gespanne. Auf Aufforderung durch den Richter fiel ein Schuss und ein Dummy flog quer zur Walk-up-Linie bis kurz vor den Waldrand. Zu unserem Erstaunen – auch hier war ich ja die erste und hatte keine Gelegenheit gehabt, die Aufgabe zu beobachten - wurde zunächst der zweite Hund in der Reihenfolge, der nämlich rechts vom Richter stand und daher den weiteren Weg zum Dummy hatte, geschickt. Danach wurden die Positionen gewechselt, es ging zügig etwa 25 m weiter und das zweite Dummy flog für den ersten Hund.

Balmas Dummy flog hinter einen kleinen Hügel, so dass sie die Fallstelle nicht sehen konnte. Sie kam aber recht schnell selbständig zum Erfolg. Auf dem Rückweg kam sie zwar im Galopp, schaute sich aber immer mal wieder nach Werfern oder anderen Teilnehmern um und kam daher nicht auf geradem Weg zu mir - eine Unart, die ich bisher nicht gekannt hatte, die ich aber an diesem Tag mehrmals beobachten konnte. Wir müssen häufiger in der Gruppe trainieren!


Aufgabe 3 (Heike Klieber):

Eine Brachwiese ist an einer Seite durch eine Hecke aus Schwarzdorn und anderem Gebüsch begrenzt. Hinter der Hecke ist ebenfalls etwas höhere Brache, hohes Altgras, Gebüsch und braune Farnwedel. Der Hund sollte von der Wiese ca. 20 m voran zur Hecke und da hindurch in die Brache geschickt werden. Dort lagen 3 Dummies, von denen zwei gebracht werden sollten. Also eine Frei-Verlorensuche in einem zugewiesenen Suchengelände.

Balma erledigte diese Arbeit schnell und zuverlässig. Als sie mit dem zweiten Dummy zurückkam, stand die Richterin in dem "Durchgang", den die meisten Hunde durch die Hecke verwendeten. Balma wollte auch dort durch und wurde etwas langsamer. Ich konnte nicht erkennen, warum und gab ihr einen kurzen Kommpfiff, der vielleicht überflüssig war. Vielleicht aber auch nicht, denn als wir nach der Aufgabe zurückgingen, fand Balma – wie später auch sonst im Gelände - mehrere Knochenstücke und ich erfuhr später, dass einige Hunde in diesem Suchengelände ebenfalls statt Dummies Knochen gefunden und sogar apportiert hatten ;-(. Im Nachhinein war ich deshalb doch zufrieden, dass ich gepfiffen hatte!


Aufgabe 4 (Rupert Hill):

Eine Doppelmarkierung im Wald, das erste Dummy flog in ca. 30 m Entfernung, das zweite in 50 bis 60 m. Die Reihenfolge der Arbeit war dem Hundeführer freigestellt.

Hier hatten wir etwas Pech, weil wir an diesem Tag die allerersten an der Station waren und die Dummywerfer erst noch ein bisschen "trainieren" mussten. Balma musste also zuerst 5 Dummies fliegen sehen, die dann wieder eingesammelt wurden, deren Lagestelle sie sich aber durchaus gemerkt hatte ;-(. Beim 6. Dummy versagte auch noch der Revolver, woraufhin die weiteren Würfe mit Stimmbegleitung in Form von Urschreien erfolgten. Na ja, als Balma dann arbeiten durfte, fiel das 2. Dummy sehr viel weiter weg, als es während der Versuchsphase passiert war und so brauchte sie einen recht großen Radius, um dieses Dummy zu finden. Außerdem kam sie auch hier nicht auf direktem Weg, sondern lief erst ein bisschen in Richtung Werfer - wir müssen auch mehr mit Helfern trainieren!!


Aufgabe 5 (Eva Berg):

Vom Standort auf einer Wiese beobachtete das Gespann, wie ein Schuss direkt in gerader Linie voraus am Waldrand abgegeben wurde. Unmittelbar danach ein zweiter Schuss, ca. 50 Grad nach links, wo dann ein Dummy ganz flach und kurz fiel, das der Hund nur sehen konnte, wenn er genau in dem Moment hinschaute. Der Hund sollte dann zuerst gerade aus zu dem dort totgeschossenen "Blind" laufen und anschließend die Markierung arbeiten.

Dass Balma die gerade Linie zum Blind nicht annahm, lag an meiner Aufregung: während ich sie sonst zum Einweisen immer zuerst absitzen lasse, habe ich sie in diesem Fall aus dem Stand losgeschickt. Da war sie recht verwirrt und lief nur zögerlich ein Stück geradeaus, drehte sich dann zu mir um, da sie nicht wusste, ob sie nicht doch die Markierung holen sollte. Na ja, es gelang mit einigem Gepfeife, sie doch noch an die richtige Stelle zu dirigieren. Markiert hatte sie in diesem Fall gut, sie lief direkt zum Dummy, aber auch hier machte sie auf dem Rückweg einen Abstecher zu den Werfern. Ich habe auch da gepfiffen, weil ich befürchtete, dass Balma das Dummy gegen eins aus dem Korb tauschen würde.


Aufgabe 6 (John Birkett):

Ein Einweisen über ca. 80 m eine ziemliche steile Wiese hinunter. Die Wiese war an der linken Seite durch eine Waldkante begrenzt. Im Wald, aber sichtbar für den Hund, stand der Dummyausleger, ca. 15 m vom Blind entfernt. Ein Schütze stand rechts etwas weiter entfernt und schoss in die Richtung, in der das Blind lag.

Balma lief die Hälfte der Strecke gut geradeaus, drehte dann etwas in Richtung auf den Schützen zu. Ich musste sie einmal handeln, dann kam sie zum Stück. Hier gab es einige Hunde, die sich sehr vom Schützen oder vom Ausleger beeinflussen ließen, so dass es schwierig war, sie an den Ort des Dummies zu bringen. Einige Hunde, die sowieso beim Zurückkommen nicht die schnellsten sind, hatten mit dem steilen Anstieg auf dem Rückweg Probleme und kamen hier nur im Schneckentempo zurück.

 

Insgesamt waren es gut ausgesuchte Arbeiten, die auch von einem Workingtest-Neuling gemeistert werden konnten und an Hand derer man eine Menge über seine eigene und die Arbeitsweise seines Hundes lernen konnte. Balma hat mit 103 (von 120 möglichen) Punkten ein "sehr gut" erreicht - ich bin meiner kleinen Wilden außerordentlich dankbar, dass sie ihren ersten Workingtest für mich bestanden hat!

Nach gehöriger Bearbeitungszeit, während der zwar für Erbsensuppe, Grillwürstchen und Kuchen gesorgt war, die Hütte jedoch durch die Raucher so weit unbrauchbar gemacht wurde, dass sich einige Teilnehmer nur noch im offenen Zelt aufhalten mochten, ging es zur Siegerehrung über. Unter anerkennender Zustimmung wurde von Ian Bundey den Richtern, den Helfern, den Teilnehmern, dem Revierpächter und dem Jagdaufseher, Adolf Linden, und schließlich der Sonderleiterin Anja Strunk herzlich gedankt. Der Applaus kulminierte, als der Revierpächter, Herr Günter Schenk, die Überreichung eines kleinen Präsents mit folgender Rede quittierte: „Ich habe mein Revier gerne zur Verfügung gestellt, ich bin nämlich ebenfalls ein Hundenarr. Ihr könnt gerne nächstes Jahr wiederkommen"!

Darauf freue ich mich schon sehr.

Ursel mit Balma

 

Ergebnisse und Bilder des Workingtests finden sich unter: http://www.berg-und-tal.info/

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Letzte Änderung: 26.05.2006